Mitmachen

Ob Sie selber als Betroffene*r oder als Elternteil für Ihr Kind oder aber als behandelnde Ärztin und Arzt teilnehmen: Ihre Daten zur Zöliakie sind sehr wertvoll für die Forschung!
Je mehr Betroffene und behandelnde Ärztinnen und Ärzte sich bei GeCeR beteiligen, desto verlässlicher sind die Ergebnisse der Auswertungen, die letztlich zur Verbesserung der Versorgung dienen sollen.
Indem wir Sie direkt zur Zöliakie befragen, können Sie uns Ihre persönliche Situation und Sicht auf die Erkrankung und Versorgung mitteilen und uns dabei helfen, Diagnose, Versorgung und Therapie von Zöliakiebetroffenen in Deutschland anhand aussagekräftiger Daten zu verbessern.

Was möchten wir im Speziellen erreichen?

Verbesserung der Aufklärung und Sensibilisierung zum Krankheitsbild der Zöliakie und Ihren Begleiterkrankungen

Zöliakie ist eine sehr häufige chronisch entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die auf einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten beruht und mit einem Verzicht auf Gluten einhergeht (glutenfreie Diät).

Man geht davon aus, dass weltweit 1 von 100 Personen (1%) betroffen ist. Jedoch haben 80-90% von diesem einen Prozent der Betroffenen untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von Ihrer Erkrankung, werden also verspätet, gar nicht oder fehlerhaft diagnostiziert.

Nicht diagnostizierte Betroffene, welche keine glutenfreie Diäte inhalten, können zusätzliche schwere Erkrankungen entwickeln, dazu gehören Vitamin- und Nährstoffmangel, Anämie, Osteoporose, Unfruchtbarkeit, Epilepsie und in einigen Fällen Darmkrebs. 

Darüberhinaus erhöht die Zöliakie deutlich das Risiko für (andere) Autoimmunerkrankungen, wie Diabetes Typ 1, Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis und M. Basedow), Dermatitis herpetiformis, Autoimmunerkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis und im Bereich der Leber- und Gallenwege.

Verbesserung der Zusammenarbeit in der Patientenversorgung

In Deutschland sind Diagnose und Behandlung von Zöliakie-Betroffenen bisher inkonsistent. Kinder und Jugendliche werden meist von spezialisierten Kinderärztinnen und Ärztendiagnostiziert und weiter betreut.

Erwachsene werden häufig in gastroenterologischen Praxen diagnostiziert. Spezialisierte Zentren fehlen weitgehend. Die Behandlung komplexer Fälle mit routinemäßigen Kontrollsprechstunden von erwachsenen Patienten ist nach dem aktuellen Stand des Wissens nicht umfassend verfügbar.

Durch den Erkenntnisgewinn aus GeCeR und die Kooperation von DZG und dem Kompetenznetzwerk soll die Entwicklung spezialisierter Zentren in naher Zukunft gefördert werden.

Verbesserung der Identifizierung und Wahrnehmung von Betroffenen mit psychosozialen Beeinträchtigungen aufgrund chronischer Erkrankungen und der glutenfreien Diät

Da Spuren von Gluten in nahezu allen verfeinerten Nahrungsmitteln vorkommen, bedeutet dies trotz zunehmend breit angebotener Produkte eine schwere Bürde für die Betroffenen, insbesondere wegen der sozialen Einschränkungen, der Angst vor unbeabsichtigter Glutenzufuhr, der geringen geschmacklichen Qualität glutenfreier Produkte und der erhöhten Lebenshaltungskosten.

Das Wissen aus den in GeCeR gesammelten Daten soll dabei helfen, behandelnde Ärztinnen und Ärzte für psychosoziale Beeinträchtigungen zu sensibilisieren, die mit der glutenfreien Diät und begleitenden chronischen Erkrankungen im Zusammenhang stehen.

Ermöglichung von weiterführender Forschung

Therapeutischer Grundpfeiler der Zöliakie ist eine lebenslange und strikte glutenfreie Diät. Jedoch berichten trotz glutenfreier Diät 30 % der diagnostizierten Patienten über Symptome, was eine unterstützende medikamentöse Therapie notwendig macht. Bisher gibt es eine solche Therapie nicht.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus GeCeR könnten die Entwicklung solcher Therapien unterstützen.